Der Modeschöpfer Jean Paul Gaultier gestaltete eine gesamte Ausgabe der französischen Tageszeitung "Liberation" und zwar ganz anders als man denken könnte: 
"Redakteure, Ressortleiterinnen, Reporter, die Damen vom Marketing und  die Herrn von der Chefredaktion, also all jene Menschen, die sich  normalerweise hinter der Zeitung verstecken, stolzieren als Mannequins  halbnackt durchs Blatt, angetan mit frivol-fetzigen Klamotten. Der  Kollege aus der Kulturredaktion trägt eine Weste aus Papierschnipsel zur  Grauhaarbrust. Die für Porträts verantwortliche Kollegin strickt, nur  mit halterlosen schwarzen Nylonstrümpfen bekleidet, an einem Kleidchen  aus Zeitungsstreifen. Andere posieren in konischen Bustiers aus  Pappmaché oder in einer knapp sitzenden Papier-Unterhose." Süddeutsche Tageszeitung
Jean Paul selbst trägt eines seiner designten Papierkleider auf dem Cover. Dass Papier bzw. Zeitungspapier immer mehr als Stofflichkeit für Mode aufgegriffen wird, ist nicht neu. In meinem Studium habe ich viel mit Papier und Zeitung gearbeitet und versucht Mode daraus zu entwerfen. Wichtig ist immer: will man , dass der Papiercharakter in den Vordergrund tritt oder nicht?! Jean Paul hat es schon fast plakativ gemacht: Die Zeitung ist unbehandelt verwertet worden. Der Hintergrund ist ein anderer:
"Der Anlass der Aktion: Das Museum der Schönen Künste in Montreal zeigt  seit Dienstag eine große Retroperspektive von Gaultier-Kreationen. Daher  wollte die Zeitung den provokanten Modemacher zu Wort kommen lassen,  der schon Madonna und Lady Gaga ausstaffierte. Gaultier spricht - durch  seine Journalisten-Models und in einem Interview. Darin bekennt er, er  sei als Junge schüchtern gewesen und lese am liebsten Libération." Süddeutsche Tageszeitung
aha!

 
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