Montag, 6. Juni 2011

Don't f*** around with your own feelings!


Al­lein zu sein heißt nicht zwin­gend ein­sam zu sein. Klar trifft sich das manch­mal in der schmer­zen­den Mit­te des All­tags, doch viel schlim­mer ist es doch da­vor weg­zu­ren­nen. Al­lein sein ist nicht ein­fach. Man kann es we­der künst­lich an­trai­nie­ren, noch an­satz­los er­zwin­gen. Ir­gend­wie ha­be ich das Ge­fühl, es gibt, was das an­geht, zwei Sor­ten von Men­schen.
Die, die au­to­ma­tisch oft und ger­ne al­lei­ne sind, und die, die ir­gend­wie im­mer mit an­de­ren zu­sam­men ab­hän­gen. Na­tür­lich öf­ter zu zweit als in der Grup­pe und es na­tür­lich auch ger­ne tun. Bei­de Ver­hal­tens­sche­men sind im Ex­trem­fall na­tür­lich un­ge­sund, denn wir wis­sen ja al­le, dass das Maß re­giert und auch ger­ne mal den mit dem Zei­ge­fin­ger win­ken­den Weis­heits­gott spielt.
Doch wer mag schon das Maß? Die gan­ze Zeit al­lein zu sein, fühlt sich grau­en­haft sta­gnie­rend ge­gen­über dir selbst an, doch auf der an­de­ren Sei­te stän­dig in der nicht im­mer na­tür­lich er­zeug­ten Har­mo­nie­wol­ke an­de­rer zu schwim­men, blockt teil­wei­se noch viel ex­tre­mer. Klar, den Good-Fee­ling-Spa­gat zwi­schen bei­den Wel­ten zu fin­den, scheint die ul­ti­ma­ti­ve Lö­sung zu sein.
Doch so ein­fach ist das nicht, zu­min­dest wenn du zu dem Team Ex­trem-Mensch ge­hört. Wenn man ei­ne lan­ge Zeit al­lei­ne mit sich und sei­ner klei­nen ver­rück­ten Welt ver­bracht hat, fei­ert man doch um­so mehr die Mo­men­te des so­zia­len Aus­bruchs. End­lich mal wie­der un­ter an­de­ren sym­pa­thisch kran­ken Leu­ten zu sein, be­freit im­mens und lässt auf­ge­stau­te En­dor­phin-Skla­ven un­ge­niert durch die De­cke schie­ßen. Die nicht im­mer be­ach­te­te In­ten­si­on ge­hört und ge­fühlt wer­den zu wol­len, bringt ei­nen doch manch­mal schnel­ler um den Ver­stand, als so manch ei­ner denkt. Don’t fuck around with your own fee­lings.
An­de­rer­seits ist das Aus­bre­chen, oder wie­der Ein­bre­chen, in die ei­ge­ne Welt oft viel not­wen­di­ger und über­fäl­li­ger, als ei­nem im schnö­den All­tag be­wusst ist. Al­lei­ne sein tut ver­dammt gut, wenn man es selbst wirk­lich will und so sehr braucht, dass es gar kei­ne an­de­re Op­ti­on mehr gibt. Sonst platzt du ein­fach, du im­plo­dierst und brennst dein ei­ge­nes men­ta­les Haus nie­der. Die­ses Saue­rei will ja so­wie­so kei­ner se­hen.
Ich glau­be, es ist ein­fach nur wich­tig, sein emo­tio­na­les Be­wusst­sein zu schär­fen. Zu wis­sen wann, wo, wie und war­um man sein will, be­för­dert ei­nen in den Meis­ter-Mo­dus. Mit sei­nem ei­ge­nen Le­bens­strom zu ge­hen ist wahr­schein­lich ei­ner der schwers­ten, doch nach aus­sen hin ein­fach aus­se­hen­den We­ge, sein Le­ben in die rich­ti­ge Bann len­ken zu wol­len.
Hör auf dei­nen Puls und geh mit dei­nem Flow. Al­lein mit dir zu­sam­men.
Dei­ne Er­war­tun­gen ent­ste­hen durch un­ver­gess­li­che Er­fah­run­gen. Dei­ne emo­tio­na­le Prä­gung bil­det ein selbst er­bau­tes Kon­strukt dei­ner in­stän­digs­ten Wün­sche. Ein Haus vol­ler Sehn­süch­te. Mit Lie­be baut es sich lang­sam auf, mit feh­len­der Lie­be fällt es schlep­pend in sich zu­sam­men. Er­war­tun­gen sind Bau­stei­ne dei­ner selbst, doch kann man sie un­end­lich her­stel­len?
Je­der, der ge­gen­über ei­nem an­de­ren Men­schen kei­ne Gleich­gül­tig­keit hegt, kann ent­täuscht wer­den. Das Ri­si­ko po­ten­ziert sich im­mens, in­dem man selbst viel be­reit ist zu ge­ben, doch gleich­zei­tig um­so mehr ver­langt zu be­kom­men. Doch was pas­siert wenn das Ge­gen­über nicht sieht, nicht be­greift was man be­reit ist zu tun um dau­er­haf­tes Glück her­zu­stel­len zu wol­len? Den an­de­ren glück­lich ma­chen, um selbst glück­lich zu sein. Blin­der Ak­tio­nis­mus trifft oft und un­er­war­tet mut­wil­li­ge Kopf­lo­sig­keit.
Kann man Er­war­tun­gen ver­ba­li­sie­ren oder ent­steht der Wil­le oder Ver­lust de­rer, wenn du sie ein­fach über­gehst? Wie ma­che ich dich glück­lich, wenn ich gar nicht weiß, was du willst? Was er­war­test du von mir? Läh­men­de Sta­gna­ti­on schmerzt am meis­ten, wenn man sie nicht kom­men sieht und im ge­gen­wär­ti­gen Pro­blem­fall als nicht zu lö­sen ver­steht.
Je­der von uns be­lä­chelt doch ir­gend­wie den Spruch: “Wenn du kei­ne Er­war­tun­gen hast, wirst du auch nicht ent­täuscht”. Schon wahr, doch wo bleibt dein Mut? Ei­gent­lich ist es doch die arm­se­ligs­te Angst­ha­sen-Num­mer über­haupt, sich selbst die Exis­tenz von Er­war­tun­gen zu ver­weh­ren, um sich dau­er­haft vor Ver­let­zun­gen schüt­zen zu wol­len. Wenn man so agiert, bleibt man al­lein. Wenn man das wirk­lich will, spürt man die Op­fer trotz­dem je­den Tag.
Kei­ner will al­lein sein. Er­füll­te Er­war­tun­gen mau­ern den Weg zu­ein­an­der. Zu­frie­den stel­len­de Wün­sche äh­neln un­zer­stör­ba­ren Brü­cken, die man be­lie­big oft mit­ein­an­der über­que­ren will und kann. Löst man den saf­ti­gen Kno­ten des Er­war­tungs­pro­blems, ist man oft po­si­tiv über­rascht wie gut und ein­fach doch al­les lau­fen kann.
Kei­ne Angst da­vor zu ha­ben, was man will, wen man will und wie man es will, be­schleu­nigt den Weg zur kom­pro­miss­lo­sen Glück­se­lig­keit un­ge­mein. Kom­mu­ni­zierst du dei­nen un­bän­di­gen Wil­len vol­ler Lei­den­schaft und Sen­si­bi­li­tät, wird die ge­wünsch­te Hand schnel­ler nach dei­ner grei­fen, als du zu rea­li­sie­ren ver­magst. Bünd­le dei­ne En­er­gie und ma­che dich selbst glück­lich, in­dem du dem an­de­ren Lei­den­schaft schenkst.Fi­ni­to. Jetzt hast du al­le Er­war­tun­gen er­füllt.
thanx to du sprichst mir aus der Seele!


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